Egal ob wir über einen Sportler, einen Schüler, einen Unternehmer, oder eine Mutter reden, um dauerhaft in einem gewissen Bereich erfolgreich sein zu können, muss man zuvor Misserfolgserlebnisse erlebt und auch überwunden haben.

Ein Misserfolg ist nie ein schönes Erlebnis, zumindest für den Moment. Wer verliert schon gerne?

Aber, Misserfolgserlebnisse einfach so bei Seite zu schieben, ist auch nicht das Wahre, denn irgendwann holt einen genau diese Ignoranz ein.

Ich denke, die wenigsten können direkt nach einer Niederlage/nach einem Fehlversuch, den kompletten Werdegang von der Zielvorstellung bis hin zum Versuch der Realisierung, Revue passieren lassen. Dennoch sollten wir mit ein bisschen Abstand, um die Emotionen aus dem Spiel zu bekommen, genau dies tun. Folgende Fragestellungen können ddabei behilflich sein:

Was war meine Zielstellung?
Was war das messbare Ergebnis am Ende?
Wie ist der Weg zum Ergebnis zu Stande gekommen?
Ist durch die Qualität des Weges das letztendliche Ergebnis zu erwarten gewesen?

Nur wenn wir uns ernsthaft objektiv mit dem was wir wirklich getan haben auseinandersetzen, so wie oben beschrieben, sind wir in der Lage, die Situation realistisch einschätzen zu können.

Oftmals erhaschen uns direkt nach Wettkampf, nach dem PR-Versuch, nach dem Test, oder nach dem Ende der Saison, Emotionen die oftmals nur den aktuellen Moment beschreiben, aber nicht den ganzen kilometerlangen Weg, welchen wir zuvor bestritten haben, um bis hierin zu kommen.

Genau dieses Szenario sollten wir aber erreichen. Denn wie willst du denn vernünftig beurteilen können, ob du wirklich an der Aufgabe gescheitert bist, oder eigentlich schon viel früher, an der Zielstellung?

Vielleicht war es auch das Umfeld, private Probleme, Krankheit, neuer Job, neue Aufgaben, oder das Internet mit seinen vielseitigen und allseits bereiten Ablenkungsmöglichkeiten, welche deinen Fokus haben abschweifen lassen, von dem, was direigentlich wirklich wichtig ist.

Also ran an die Überstunden, Analyse der Situation:

Was war meine Zielstellung

Nicht in jedem Lebensbereich sollte man sich Ziele setzen, denn dieses kann einem ganz schön die Sicht begrenzen und manchmal auch gewisser Möglichkeiten berauben. Aber im Sport ist es immens wichtig, dass wir genau dies tun, wir brauchen die Linie am Ende des Laufs, die Wand am Ende des Beckens, oder die Anzeigetafel am Ende des Spiels, um zusammen mit den Faktoren Zeit, Metern oder dem Gegner ein Ergebnis zu bekommen, dass wir dann mit unserem zuvor gesteckten Ziel vergleichen können.

Ohne dieses gesteckte Ziel, würden wir einfach wild drauf loslaufen, schwimmen, fahren, werfen was auch immer, aber auf Dauer wird dies uns nicht glücklich machen, genau so wenig, wie es uns als Kind auch nicht befriedigt hat, eine Sportart stundenlang zu betreiben. Nein, wir brauchten Abwechslung, von der Schaukel springen, auf den Baum klettern, den Fußball so weit in die Luft schießen bis er die Wolken trifft, alles am besten mit einem Wechsel im Minutentakt.

Haben wir uns aber als Kind, ebenso wie in unserem jetzigen Entwicklungsstand ein ehrgeiziges Ziel gesteckt, welches sowohl erreichbar, aber auch nicht allzu einfach ist, können wir uns auch viel länger mit dieser Aufgabe beschäftigen. Dies ist auch das, was erfolgreiche Sportler ausmacht, sie stecken sich Ziele und gleichen diese nach getaner Arbeit mit dem abgegebenen Ergebnis ab. Danach wird das Ziel neu definiert und weiter geht´s. Ohne dem wird es einfach ein quasi sinnbefreites, unbestimmtes Rumgeeier, was vielleicht kurzfristig spaßig zu sein scheint, aber keineswegs zufriedenstellend ist.

Was war das messbare Ergebnis am Ende?

Wenn wir ein Ergebnis bekommen, werden wir generell ein Gefühl, eine Stimmung, eine Emotion hierdurch verspüren, die uns eine Färbung der Situation gibt. Meistens ist danach entweder alles freudig sonnig, heiter bis wolkig-mittelmäßig, oder gar grau bis nachtschwarz, wenn wir so gar nicht zufrieden sind.

Aber, ist dieses nicht eine Beschreibung, ein Gefühl, welches uns auf unserem weiteren Werdegang weiterhelfen wird?

Man kann es nicht vollkommen verallgemeinern, da hierbei die jeweilige individuelle Situation immer auch zu betrachten wäre, denn die entstehende Gefühlsregung, ist auch nur eine Reaktion auf das aktuell geschehende, gerade eben passierte.

Nein, die Gefühle helfen uns für den langen erfolgsorientierten Weg nicht weiter. Deshalb brauchen wir unbedingt etwas messbares, etwas handfestes, woran wir unseren Erfolg messen können. In manchen Sportarten ist dies nicht so einfach, da es hier auch Gegner gibt, die man nicht außer Acht lassen kann. Trotz alledem gibt es Daten wie Zeiten, Meter, Tore, Gewichte, Wiederholungen die gezählt oder gewertet werden können.

Hierüber muss ich mir, bevor ich den Weg in Richtung Ziel bestreite, Gedanken machen! Was kann ich am Ende meiner Reise messen, um zu gucken ob ich wirklich erfolgreich war.

Hieran sollte ich mich messen, meine Ziele ausrichten und mich selbst beurteilen. Ansonsten laufe ich Gefahr mich nur in meiner Gefühlswelt fortzubewegen, aber ich werde eben nicht mehr in der Lage sein die Situation objektiv beurteilen zu können. Aber gerade dies muss ich können, um mich selbst und meine Leistungen analysieren und den weiteren Weg erfolgreich bestreiten zu können.

Wie ist der Weg zum Ergebnis zu Stande gekommen?

Die zuvor beschriebene, wichtige Objektivität ist hier der Schlüssel zu einer erfolgreichen Analyse.

Was war der Plan? Wie habe ich ihn umgesetzt?

Wie habe ich mich ernährt? Wie war mein Schlafverhalten? Wie bin ich mit Stresssituationen umgegangen? Gab es Technikumstellungen? Wie waren meine Leistungen im Training? Wie war meine mentale Einstellung? Was habe ich gedacht? War ich von mir selbst und meinen Leistungen überzeugt?

All diesen sind mögliche Fragen, mit denen ich eine erfolgreiche Bestandsaufnahme von mir und meinem bisherigen Weg vornehmen kann. Zudem kann ich im Dialog mit meinem Trainer bei diesen Fragen auch herausbekommen, wie andere mich sehen, ob sie die Situation ähnlich einschätzen. Dies kann Wunder bewirken.

Ist durch die Qualität des Weges das letztendliche Ergebnis zu erwarten gewesen?

Wenn ich die Punkte 1-3 durchgegangen bin, habe ich schon sehr viel dafür getan, den weiteren Weg zum nächsten Ziel noch direkter einzuschlagen. Denn nun kann ich die Frage sehr gut beantworten, ob meine erbrachte Leistung zu erwarten war, mit all dem was ich im Training, im Alltag und bei gewissen Meilensteinen gezeigt hatte. Selbstverständlich können an diesem Punkt Zweifel aufkommen, da nun schwarz auf weiß zu sehen ist, was ich erreichen wollte, was ich dafür getan habe und was dabei rumgekommen ist. Aber, es erlaubt ehrlicher mit sich selbst und seinen Fähigkeiten und Potential umzugehen und sich selbst besser kennen zu lernen.

Danach ist es viel einfacher, das nächste Ziel noch konkreter abzustecken und auch zu verfolgen.

Ich hoffe sehr, dass du von meinen Erfahrungen als Sportler und Trainer profitieren kannst.

Tu dir selbst den Gefallen und verwende nur Zeit mit einem ehrgeizigen Ziel, wenn du es wirklich ernst meinst und auch bereit bist, dich wirklich dafür reinzuhängen.

Bis bald

Dennis

YAGHLETICS- Training + mentale Einstellung + Lifestyle

Wie aus Misserfolg die Grundlage für dauerhaften Erfolg wird